#121 Glarus/Graubünden- Ein Nicht-Einsamer-Jackpot Platz

Hallo zusammen,

es geht so langsam auf Ende April zu. Es gibt kein Reise Verbot in der Schweiz. Es wird über Lockerungsmaßnahmen gesprochen und ich treffe, nach Rücksprache mit meinem Team, die Entscheidung: wir machen eine kleine Solo Tour am kommenden Wochenende. Lange genug haben wir uns daran gehalten „zu Hause zu bleiben“. Uns nicht in Gefahr zu bringen. Mittlerweile liest man in den Medien, dass Intensivbetten wieder frei sind, wir könnten also ruhigen Gewissens schwer verunfallen und würden keinem Corona Patienten eine Beatmungsgerät wegnehmen.

Aufgrund der entspannteren Situation entscheidet Flauschy auch, nicht mit zu Reisen. Auf unserem letzten Reisli begleitete sie uns ja als Corona Sicherheitsbeauftragte. Nachdem sie aber nun 5 Wochen mit 100% Kurzarbeiter Co-Pilot und Friedrich verbracht hat, braucht sie dringend etwas Ruhe von den beiden um ihren Flausch zu regenerieren.

Schon die ganze Woche überlege und suche ich auf Google Maps, wo wir hinfahren könnten. So richtig werde ich aber nicht fündig. Entweder zu hoch und noch nicht schneefrei oder zu nah an der Masse und Zivilisation. Erst am Mittwoch, als ich noch mal kurz einen Blick auf Maps werfe, springt mir ein Platz im Kanton Glarus ins Auge. Google Street View war schon dort….sieht gut aus. Das ist uns Platz für die erste Nacht!

Die zweite Nacht…hm…möglicherweise ein Stellplatz tief in den Alpen…mal schauen.

So machen wir uns also nach getaner Home Office Abreit auf den Weg. Zottl freut sich sichtlich, mal wieder ordentlich bewegt zu werden. Alles Systeme tun noch, er hing an Landstrom zu Hause und somit alles prima. Der Kühlschrank ist für heute Abend mit vorgekochtem gefüllt.

Jetzt noch Diesel (1,41 CHF / Liter), wo ist das günstig! Nächster Stopp an der Autobahn: Wasser füllen!

Und als das alles getan ist, wendet sich des Co-Piloten Nase gen Süden und wir zottln mit frisch aufgezogenen Allwetterreifen gen Glarus. Eine echte Wohltat übrigens, wieder mit Allwetterreifen unterwegs zu sein. Angenehmerer Abrollkomfort als die gröberen Winterreifen, leiser und schöner zu fahren. Nächste Sommersaison werde ich wohl neue brauchen, dann steige ich aber auf Sommerreifen um.
Und kann es sein, dass meine mit Armaflex isolierten Türen auch die Fahrgeräusche von den Vorderreifen dämpfen? Kommt mir irgendwie so vor…

Wie auch immer, mit der untergehenden Sonne im Rücken rollen wir frohen Mutes bist kurz vor den Walensee und nehmen die Ausfahrt Glarus. Hier nimmt im Video das Thema „Ortschaften“ wieder eine falsche Wendung. Der Co-Pilot brieft mich falsch, so rede ich die ganze Zeit davon, dass wir in Glarus sind, dabei fahren wir durch Näfels. Manchmal glaube ich, er macht das mit Absicht, um mich als Idioten dastehen zu lassen. Denn er hat die ganze Zeit so ein verräterisches Grinsen unter der Nase.
Ich hoffe nur, dass der kleine und noch junge Friedrich nicht auch mal so wird. Zwei von der Sorte wäre echt mühsam.

In Glarus…äh…Näfels biegen wir links gen Mollis ab und kurz darauf sagt Google: rechts! Ab jetzt nur noch bergauf! Auf einspuriger Strecke, an Wiesen vorbei, einem Alpaka, rein in Wälder, um enge kehren, schmale Brücken, mal etwas breitere Abschnitte, dann wieder enge. Die Beschilderung sagt: nicht breiter als 2,3 m! Da ist was dran, eine Brücke, die über eine Kurve angefahren wird, ist eng. Mit einem normalen TI wollte ich die nicht fahren müssen. Zottl Grösse geht aber noch gut.

Die Aussicht wieder immer spektakulärer. Wenn der Wald mal einen Blick zulässt, schauen wir runter ins Tal auf Glarus…äh…Näfels/Mollis und in die Ferne, aus der wir kamen. Auf der anderen Talseite ragen Felswände in die Höhe. Wow! Glarus kann was!

Zum Glück ist nur wenig Verkehr und Tageslicht auch noch vorhanden. Drei Fahrzeuge kommen wir entgegen, jeweils glücklicherweise an Stelle, wo ausweichen, warten gut möglich ist.  Nach zig Kilometern bergauf kommen wir dann unserem Ziel endlich nah. Ein letzter Anstieg noch und dann….oh…huch…! Ja, ein klein wenig überrascht bin ich ja nun doch. So wirklich gerechnet hatte ich nicht damit, aber wir sind nicht alleine. Ein Pössl Vario wird erspäht und hinten im Eck des großen Parkplatzes ein Mercedes Camping Bus.
Doch der Parkplatz ist große genug. Kuschelparken nicht notwendig. So parke ich mich vorne links auf der Schotterplatz. Leicht abschüssig, neben oder zumindest näher an dem Mercedes stünde ich sicher eben, aber ich will Distanz wahren.

Meine neuen ORC Scheinwerfer haben mir übrigens hier in der Dämmerung schon gut den Weg geleuchtet durch den Wald. Ich bin weiterhin hochzufrieden mit der Investition. Den Kuhfänger muss ich jedoch eintragen lassen.

Und wie ich so rückwärts einparke, wird mir erstmal bewusst, was für einen Hammer Ausblick man von hier oben hat. Die Sonne ist mittlerweile untergegangen, der Himmel färbt sich rötlich, der Blick gen Tal ist gewaltig, in die andere Richtung verschneite Berge und Felswände. Wow! Ein ziemlicher Jackpot hier oben. Somit, bevor ich überhaupt an Jacke, Essen, lange Hose denken kann, schnappe ich mir meine Canon und springe aus Zottl. Schnell noch ein paar letzte Aufnahmen draußen mit dem schwindenden Tageslicht.

Erst nach 15 Minuten filmen, fotografieren, hin und her rennen, merke ich: ganz schön frisch! Zittern und filmen ist keine gute Kombination,  so begebe ich mich in den warmen Zottl und wärme mir schnell mein Abendessen auf.
Währenddessen kommt auch mein neues Victory Knox Schweizer Taschenmesser zum Einsatz. Genannt WORK CHAMP, bringt es Säge, Zange, feststehendes Messer, Feile, und einige andere Dinge mir die auf Reisen durchaus praktisch sein können. Als erste Tat nutze ich aber den Flaschenöffner. Ein Jever kommt auf den Tisch.
Das Taschenmesser hab ich bei einem DayDeal von Brack.ch für schlappe 43 CHF inkl. Versand erstanden. Danke Brack, für diesen geilen Deal genau zur richtigen Zeit. Denn mein anderes Taschenmesser bleibt weiterhin verschwunden.

Das ist hier also keine bezahlte Werbung, alles selbst gekauft, doch ich fühle mich dem Unternehmen irgendwie verbunden. Vielleicht, weil sie unten in Schwyz ihre Zentrale haben und somit ein in meinem Kanton angesiedeltes Unternehmen sind. Und weil sie tolle Produkte haben! Ich hätte mir genau dieses Messer auch zum regulären Preis gekauft, es war einfach ein glücklicher Zufall, dass ich über diesen Brack.ch Deal gestolpert war.