#1135 Griechenland - Zurück aus dem Wald ans Meer

07.03.2025 Oh wow, was für eine Bucht

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Schönen guten Morgen,

neun Uhr ist es, als ich aufwache. Wir stehen irgendwo in einem Wald. Kamen gestern wegen umgestürzter Bäume nicht mehr weiter und entschieden: Wir schlafen einfach hier. 

Heute morgen also absolute Ruhe im Wald. Nur die Vögel zwitschern vor sich hin. Kalt war die Nacht, minus 3 Grad. Wir stehen auf 1.400 m und vor uns liegt ein Schneefeld das gut kühlt. Aber top geschlafen. Wieder mal. Das Bett im Van sehr gut, nicht mal mehr Rückenschmerzen am Morgen. Auch die dreifach geteilte Matratze spür ich nicht.

Dann mal aufstehen, Licht rein lassen, anziehen, Bad. Vor die Tür. Stuhl raus, in die Sonne setzen, Starlink starten und einen Telefonanruf machen, bevor ich es vergesse. Bub Timo hat heute Geburtstag. Und wie es so läuft, ruft gleichzeitig auch Dirk bei ihm an. So schalten wir eine Dreierkonferenz. Singen allerdings nicht im Kanon. 

Danach: Drohne in die Luft. Co-Pilot fliegt ne Runde. Findet noch mehr umgefallene Bäume und erst nach vielen hundert Metern wieder freie Strecke. Mit langer Kettensäge hätte uns das einen Tag gekostet, alles aufzuräumen. 

Tino fliegt mit seiner FPV Drohne und versenkt sie prompt in einer Baumkrone. Nicht clever! Glücklicherweise bleibt sie nicht oben hängen sondern fällt durch die Zweige auf Kopfhöhe. Bleibt dort hängen und er kann sie aus dem Baum pflücken. Helfen konnte ich leider nicht, war mit unserem Flug beschäftigt. 

Nach dem Flug noch ein 3Bears Granola Frühstück und dann heisste es zusammenpacken und Abfahrt. Wir haben einige Kilometer vor uns. Wollen aus den Bergen raus und ans Meer. Die letzten Tage waren hart. Ein wenig Entspannung tut Not. Nur offroad und Action ist halt auch nix. Man muss auch mal durchschnaufen. 

Somit also Motor an, drehen und alles wieder zurück fahren. Durch ordentlich Matsch, Schnee, an geräumten Bäumen vorbei und durch ne Menge Wald. Wieder durch das enge Dorf von gestern und im folgenden auf Asphalt weiter bis es irgendwann wieder bergab geht.

Unterwegs am Hang stoppe ich kurz: Mein BioToi Urin Behälter ich halbvoll. Den möchte ich hier gerne noch an einige Bäume verteilen. Keinerlei Medikamentenrückstände drin, somit nix anderes als wenn eine Kuh einen Strahl ablassen würde. Wenn es irgend geht, vermeide ich solche Aktionen, das ist also bei weitem nicht die Regel, doch hier in der unbewohnten Region, wird es niemanden stören. Großer Vorteil einer Trockentrenntoilette. Meine Kassettentoilette wollte ich hier definitiv nicht ausleeren und auch keine Clesana Beutel in Mülltonnen verteilen. 

Im Tal stoßen wir wieder auf die Hauptstraße von gestern und folgen ihr in östliche Richtung gen Korinth. Es geht nochmal ordentlich hoch um dann mit grandiosem Blick runter an die Küste zu gehen. 1,5 h nach Abfahrt erreichen wir die Autobahn. 

Die kostet Geld, 6,80 Euro und wir ziehen dem Meer entlang gen Korinth. Nix los. Tempomat auf 95 km/h und somit entspanntes reisen. 

Eine weitere Mautstation, die Friedrich rund 12 Euro kostet, stoppt uns noch, dann sind wir nach 70 km Highway in Korinth und fahren ab. Erste Stopp: einkaufen! Unsere Milch geht zur Neige und ich will keinen Aufstand riskieren. So stoppen wir schnell bei einem Shop und ich kaufe 4 Bananen, Milch und Schoggi. Praktisch wenn man ohne Wagen einkauft weil man denkt, im Shop gibts Körbe...die es dann aber nicht gibt. So kann ich nur kaufen, was ich gerade so tragen kann. Friedrich kostet das entspannte 11 Euro. DAS verkraftet er auch noch.

Doch nach dem Einkauf droht ein Tankstopp. Und der wird etwas teuer mit 70 Euro. Zum Glück ist der Tank noch halbvoll, der Dieselpreis bei günstigen 1,51 Euro. Die bei weitem günstigste Tanke an diesem Reisetag. 

Überraschenderweise nimmt Friedrich auch diese Tankung recht gechillt. Ich glaube, Griechenland tut ihm gut. Vielleicht sollte ich von hier aus auch gleich noch eine neue Akku Kettensäge kaufen. Das wirft ihn dann vielleicht auch nicht so aus der Bahn.

Nach der Tankung fahren wir 5 Minuten weiter über kleine Nebenstraßen und erreichen: Kultur! Den Kanal von Korinth! 

Parken und zur Brücke laufen und ein Blick drauf werfen. 1881 bis 1893 von Ungarn gebaut. Etwas über 6 km lang. Bis zu 84 m tief und 24.6 m breit, zum Grund jedoch nur noch 21 m. Schiffe können sich, je nach alternativer Route, bis zu 600 km sparen. 

Im zweiten Weltkrieg, 1944, sprengten die Deutschen den Kanal und die Brücken. Erst 1948 war der Kanal wieder durchlässig. 

Mit geschichtlichem Hintergrund interessant, ein geschlossenes Visitor Center und Aussichtspunkt gibts auch, aber ich denke, einmal im Leben reicht ein Besuch hier. So bin ich Tino dankbar, dass er heute mit mir nochmal her gekommen ist. Sein zweiter Besuch. 

Aufsitzen. Weiter. 2 km. An den Hafen und den Eingang des Kanals. Parken. Drohne in die Luft. Tino setzt sich auf einen Poller und genießt einfach die Sonne. 22 Grad. Perfekte Temperatur. Der Flug problemlos. Niemanden interessiert was der Co-Pilot hier treibt. Danke Griechenland. 

Nach dem Flug ziehen wir weiter. In Südlicher Richtung. Meer links von uns. Wieder durch die Berge, atemberaubende Landschaften und ne coole Strecke. Die Griechen fahren und überholen opportunistisch, immer schön den Rückspiegel im Auge behalten. 

Nach etwas mehr als ner Stunde Fahrt biegt Tino links ab. Ein unscheinbarer Weg führt hier runter ans Meer. Durch Wald, ausgewaschen, steil und loser Untergrund. Kein Problem  für unsere Vans.

Zwei Kilometer später erreichen wir den Wasserlevel nach 130 m Höhenmetern bergab. Eine kleine Bucht die mir kurz den Atem raubt und ich vergesse zu filmen. Wow...Alter...das ist ja ein Traum. Linksseitig stehen zwei Vans, so fahren wir rechts, stellen uns etwas erhöht hin,  Motor aus. Ich springe sofort aus dem Pössl Roadstar X auf Sprinter 4x4 und erkunde die Gegend bei herrlichem Nachmittagslicht. Geht auf 17 Uhr zu. Die Sonne hier bald weg. Östliche Ausrichtung der Bucht und hinter uns der Berg. 

Die Bucht flach, steinig, glasklares Wasser, nur ab und an schwappt eine Miniwelle an Land . Wie gemalt das Ganze. Unfassbar schön und leer. Ein Traum! Ich bin echt geflasht! Was für ein Traumstrand, Traumbucht, Traumlicht. 

Und zack...ist die Sonne weg und es wird gleich frischer. Dennoch kommt der Stuhl vor die Tür, das TuttY-TablettY und der Eierlikör. Wir stoßen auf STYYL Timo's Geburtstag an und machen die 250 ml Flasche, die schon angebrochen war, leer. Kaffee Geschmack. Sau lecker!

Bei anbrechender Dämmerung begeben wir uns jeder in seinen Van und bauen ein Abendessen. Bei mir müssen die Maultaschen weg sowie Aubergine und Zucchini. Klein schneiden, Zwiebel und Knobi dazu, alles in eine Pfanne und am Ende Parmesan drüber. Lecker! Direkt aus der Pfanne. Das erste Essen vor der Tür. Kurze Hose geht noch, doch Pullover tut Not. Japp, heute tatsächlich der erste Tag, an dem kurze Hose angesagt war. In Korinth in die Thematik eingestiegen. Die letzte kurze Hose hatte ich vermutlich im September an, in Polen. Lang her. Viel passiert seither. 

Tino stösst kurz darauf auch dazu. Sein Futternapf ebenfalls voll. So genießen wir bei Blick aufs Meer unser leckeres Essen. Herrlich! Die Inseln und Berge im Hintergrund rosa leuchtend, was für ein grandioser Ort. Und weiterhin nix los. Keine weiteren Camper mehr gekommen. 

Gegen 21 Uhr, mittlerweile Winterjacke und Jogginghose an, geht es in die Vans. Ich muss noch arbeiten, Tino ausruhen. 

Meine Arbeit reicht bis Mitternacht. Danach bin ich nicht fertig, aber müde und entscheide mich für mein gemütliches Heckbett. So fahre ich den Slideout aus, ein Knopfdruck, rücke die Matratze zurecht und zack...liege mit der Bärenbande drin. 

Gute Nacht und bis morgen...es wird wieder sonnig! Unfassbar wie genial das Wetter hier unten momentan ist. Seit ich hier bin, sind Wolken und Regen Geschichte und das Wetter top. Ist mein Schlechtwetterbann gebrochen? Oder nimmt sich meine Wolke nur eine Auszeit? Bleibt dran...dann erfahrt ihr es. 

Gute Nacht und bis morgen. 

Viele Grüsse

Kai und Team

GPS Koordinaten:

abends: der Spot ist auf Park4Night, ich gebe hier jedoch die Koordinaten nicht bekannt. 

Unsere heutige Route: ca. 190 km