
6.3.2025, Donnerstag: Es wird hart! Sehr hart! Wir machen den Weg frei!
Schönen guten Morgen,
huch...9 Uhr...wir wollen um 10:30 Uhr los. Und ich muss noch so einiges machen!
Draußen scheint bereits die Sonne, etwas Wind ist noch zu hören und ich stehe auf. Die Jungs schlafen weiter. Noch geschafft von gestern. Die Watte verrutscht durch das viele Geschaukel. Die muss nun erstmal wieder an Ort und Stelle geschoben werden. Das dauert etwas. Und heute...naja...es geht offroad weiter...das wird wieder alles durcheinander geraten. Oh je...aber immerhin haben wir noch Milch an Bord.
Ich stehe auf, Heizung an. Die Nacht kalt in der Höhe. Ich setze mich an den Rechner, arbeite, speichere Videoaufnahmen und beantworte einige Emails.
Nebenher erwärme ich meine Suppe von gestern Abend. Nudeln dazu und schon hab ich nen ordentlichen Topf voll Frühstück. Das wird auf der Trittstufe sitzend mit TuttY-TablettY von STYYL genossen. Aber irgendwie sitze ich im Schatten. Blöd!
Doch da fällt mir ein, ich kann aus dem Tutty-Tabletty ja einen Stehtisch machen, einfach die Teleskop Beine ausfahren. Zack...steht das Teil in der Sonne und ich esse im stehen. An meinen Stuhl komme ich nicht, der ist im Keller und Tino parkt so nah, dass ich die Türen nicht auf bekomme.
Die Drohen geht irgendwann auch noch in die Luft. Der Wind heute schwächer als gestern. Die Temperatur mit Pullover genau richtig. Wird ein schöner Tag heute. Nur gut weiss ich nicht, was uns noch alles bevor steht!
Die Abfahrt 10:30 Uhr verzögert sich. Ich bin nicht fertig, dann hängt Tino noch am Telefon. Es ist vermutlich 11:15 Uhr als wir die Motoren anschmeissen und los fahren. Bergauf. Was sonst. Wir suchen die Pistenkuh Strecke die wir gestern ja im Schnee abbrechen mussten. Sind heute erstmal auf eigenen Pfaden unterwegs.
Die Strecke steinig und teils etwas matschig. Wir fahren so mit 10-20 km/h durch die Prärie. Niemand hier ausser uns. Keine anderen Camper. Nix. Der Rest der Dauercamper und Überwinterer hängt eher an der Küste rum und nicht in den Bergen. Hier oben, das war ja letztes Jahr in Spanien in den Bergen auch schon so, hat man seine Ruhe und seinen Frieden.
Wasserdurchfahrten gibts hier übrigens auch, Felsen die auf der Straße liegen....japp...auch. Immer wieder müssen wir mal anhalten und eingreifen. Die Straße sicherer machen. Aufräumen. Die Arbeit der Strasseninstandhalter übernehmen. Selbst ein Baum muss etwas zurück geschnitten werden.
Zur Info: wir sind hier auf einem offiziellen Weg unterwegs. Keine Fahrverbotsschilder, nix. Wir dürfen hier fahren. Und wenn ein Baum etwas zu groß ist, betreiben wir Baumpflege und stutzen ihn etwas, so dass wir ohne Schäden daran vorbei kommen. Eigentlich Aufgabe der Straßeninstandhalter. Aber wir machen das auch gerne. Man hilft ja wo man kann. Das Motto dieses Tages: WIR MACHEN DEN WEG FREI!
.....

Nach dem Aufstieg kommen wir in eine Art enges Hochtal die Straße nun etwas weniger steinig, dafür hier und da ein Matschloch. Das wird natürlich filmerisch festgehalten von uns. Spass muss sein...so lange keiner drin hängen bleiben.
Vom Hochtal geht es steinig wieder runter, wir sind jetzt wieder auf der Pistenkuh Strecke. Kurze Pause zwischendurch und dann ganz runter ins Tal, über einen Bach und sofort wieder steil hoch. Die Vans packen das locker. Sämtliche losen Steigungen werden weggebügelt. Der Allrad des Sprinter über allG Zweifel erhaben. Wie schon vor einem Jahr in Marokko gibt sich der Sprinter mit Pössl Ausbau keine Blösse. Auch der Innenraum macht keine Probleme auf dem steinigen Untergrund. Es schüttelt uns teils heftig durch, trotzt vorsichtiger und langsamer Fahrweise. Das ganze wieder enorm anstrengend. Und es soll ja noch schlimmer kommen...
Nach dem Fluss, wieder hoch und so langsam zurück in die Zivilisation. Ein erstes Auto dass uns entgegen kommt, zeigt es an. Später kommt sogar noch ein zweites von vorne. Wir schon wieder aus Asphalt. Erholung für Fahrzeug, Körper und Watte. Neben mir raschelt es vor sich hin...die Watte wird wieder zurecht geschoben. Man hilft sich dabei unter Bären.
Ein Wort noch zur Sprinter Automatik: Traumhaft! Nicht schalten zu müssen ist echt ein Privileg. Macht alles so viel einfacher. Vor allem wenn ich nebenher ja auch noch filmen muss. Schaltet butterweich, immer der richtige Gang. Hier und da schaltet sie zwar erst spät hoch, da greife ich schon mal kurz manuell über die Paddels am Lenkrad ein. Aber in 99% Prozent der Schaltvorgänge braucht es mich nicht. Einfach angenehme. Auch der Motor. Leise, sprintstark, gute Elastizität. Ein Sahnestück was Mercedes da verbaut. Sowas als moderner Dreiliter Sechszylinder wäre der absolute Hammer in einem solchen Fahrzeug. Vielleicht wird die Welt ja irgendwann wieder vernünftig und der Downsizing Scheiss hört auf. Motoren künstlich kleinvolumiger zu machen, so dass sie am Ende an Haltbarkeit verlieren, ist für mich nicht nachhaltig gedacht.
Eine ganze Weile fahren wir nun auf Landstraße durch die bergige Landstraße bis es irgendwann nach einem größeren Dorf mit Tankstellen und Shops wieder rechts geht. Schmale asphaltierte Straße. Kurze Pause nochmal. Schon 16 Uhr. Doch einige Kilometer und Höhenmeter sind es noch.
Wieder bergan durch Wälder diesmal. Fühlt sich an wie auf Nebenstraße im Schwarzwald. Überall Tannen. Dann ein Dorf mit sau enger Durchfahrt und am Ende bergauf. Asphalt tschüss. Erdboden und Steine bestimmen das Bild. Wieder geht es ordentlich hoch. 1200 m gibt Tino irgendwann durch. Der Boden feuchter und matschiger. Die Vans werden weiter eingesaut.
Auf 1400 m erste Anzeigen von Altschnee. Erst neben der Strecke, dann auf der Strecke. Schneefelder müssen passiert werden. Bäume liegen im Wald quer und irgendwann kommt uns ein PKW entgegen und meint, weiter vorne ginge es nicht weiter. Bäume im Weg. Auf der Strecke. Da werden wir hellhörig....klingt interessant. Schauen wir uns an.
300 m weiter, nach einem Schneefeld, stoppen wir. Baum im Weg. Allerdings schon zerteilt in der Mitte. Doch für unsere Vans nicht breit genug. Tino greift zur Handsäge. Ich helfe tatkräftig mit. Ruckzuck ist der Weg frei. Meine Kettensäge, die heute auch schon zum Einsatz kam, bleibt noch im Van. Manchmal geht es auch von Hand.
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Als die Lücke breit genug ist, fahren wir durch und weiter. Nicht viel später stehen wir wieder. Wieder liegt Holz im Weg und wir räumen es weg, so dass wir weiter können.
Nochmal etwas später dann....ein Problem! Ein großes Problem. Hinter Schneefeldern liegt ein großer Baum quer über der Fahrbahn. Umfahren geht nicht. Ich hole meine Kettensäge. Doch hab ich nur eine mit kurzem Schwert. Der Baumstamm zu dick. Shit! Aber wir geben nicht auf und machen einen Plan.
Ich säge die Krone des Baumes ab. Dann die seitlichen Äste. Muss aber aufpassen, auf einigen ist Spannung drauf. Tino holt Abschleppseil und Haken. Fährt seinen Van in Position. Plan ist, den Baum mit dem Van in Bewegung zu bringen und in eine Position parallel zum Weg zu ziehen. So dass wir dann daran vorbei kommen.
Btw....es ist praktisch, Gummistiefel mit nach Griechenland zu nehmen. Schnee und Matsch sind unser Untergrund. Tino hat irgendwann total durchweichte Schuhe. Meine Gummistiefel...über alles Zweifel erhaben. Trockene Füsse!
Der Bergegurt wird am Baum und an Tinos Van befestigt. Kameras aufstellen und los. Erst etwas zaghaft, dann mit etwas mehr Gewalt....zack...der Baum bewegt sich und Tino zieht ihn rückwärts. Er bleibt links am Weg liegen. Ziemlich perfekt. Jetzt noch ein paar der langen Äste mit der Kettensäge abmachen und wir können weiter. Zum nächsten Baum der die Straße versperrt...den sehen wir in 400 m Entfernung schon.
Tino fährt als erster über Zweige, Schnee und Matsch am Baum vorbei. Problemlos. Was Allrad doch immer wieder für einen Unterschied macht. Alles andere würde hier in Matsch und Schnee sterben. Allrad...fährt einfach durch. Immer wieder geil.
Als nächstes unser Team im Sprinter. Gefühlt merkt der Sprinter nichtmal, was er da unter den Hufen hat. Er fährt einfach durch. Kein Rutschen, kein Schlupf, nix! Als wäre es Asphalt fährt er über diese Passage und das nächste Schneefeld. Bis ich Tino erreiche der vor dem nächsten quer liegenden Baum steht.
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Hm...der ist dicker als aus der Ferne gedacht. Wieder ist mein Kettenblatt nicht lang genug. Ich entscheide: ich brauche eine Kettensäge mich langem Blatt. Wird gekauft. Keine Diskussion mit Frieder.
Tja, und wie bekommen wir den Baum nun weg? Wir überlegen. Denken uns Szenarien aus und kommen zu einem Entscheid. Links die Krone ab, Äste weg und Tino zieht diesmal vorwärts. Dann ist seine Abschleppöse auf der richtigen Seite.
Wieder...Kettensäge...Äste ab...aufpassen, der Baum groß und teils unter Spannung. Wir sind wieder eine ganze Weile beschäftigt. Die Sonne weg, es wird langsam kühler und dämmrig. Und wir ackern wie die Deppen. Sind aber irgendwann bereit für einen Abschleppversuch.
Tino dreht seinen Transit, alles wird befestigt. Ich filme aus sicherer Position. Anfangs scheint der Baum stärker, doch dann kommt Bewegung in ihn und als Tino die Faxen dicke hat und Vollgas gibt, gibt der Baum nach und er kann ihn zur Seite ziehen. Wow...geil...aber mit Winde wäre es schonender für Auto und Kupplung. Daher...Winde macht durchaus Sinn offroad.
Wieder schneiden wir die restlichen Äste ab, so dass wir an dem parallel zu Straße liegenden Baum vorbei kommen. Die Kettensäge macht das mit mittelgroßen Ästen perfekt. Da ist ein kurzes Schwert handlich und super. Und ja, Griechenland, es ist uns eine Freud zu helfen und die Straße wieder befahrbarer zu machen. Gerne geschehen!
Als alles frei ist, macht Tino den Anfang und fährt weiter. Schneeuntergrund und Zweige. Kein Problem. Das Problem liegt 600 m weiter. Ein RIESENBAUM. Quer über der Fahrbahn. Wurzel teils noch in der Erde. Wir sehen ein: mit unserem Equipment keine Chance. Uns fehlt die lange Kettensäge. Scheisse! Mit der könnten wir einen Teil aus dem Baum schneiden und durchfahren. Aber so...keine Chance. Wegziehen geht auch nicht, andere Bäume im Weg. Wir müssen kapitulieren! Weiter gehts hier nicht.
Da es schon dämmrig ist und wir unser Haus ja dabei haben, entscheiden wir, hier zu nächtigen. Mit Verkehr dürfte nicht zu rechnen sein bei dieser Baumlage. Ich setze den Roadstar X aus dem Schneefeld in dem ich stehe zurück auf Waldboden und an die Seite und versuche dann, mit Starlink Internet zu bekommen. Mobilfunk ist hier NULL. Leider steh ich etwas unterm Baum, muss am Ende die Starlink Mini auf mein TuttY-TablettY legen und dieses ein Stück vom Pössl Roadbär X hinstellen. Somit halbwegs freie Sicht nach oben und kurz darauf Internet. Ich sags ja: ohne Starlink geht es nicht mehr in meinem Job. Eutelsat ist keine Alternative! Nicht für in Bewegung gedacht! Nur für stationäres Internet zu Hause. eSIM Karte auch keine Option. Viel zu teuer als Datenvolumen Option und die Flat Tarife werden sofort gedrosselt wenn man zu viele Daten nutzt. Alles schon erlebt. Könnt ihr mir glauben. Ich mach das ganze Zeug nicht erst seit gestern. Hab viel ausprobiert.
Nun aber Hunger! Wie ein Bär. Kartoffeln in den Topf, kochen lassen. Dose Fisch in Tomatensauce auf und 40 Minuten später esse ich. Tino kommt mit seiner Futterschüssel vorbei. Beide sind wir ziemlich im Eimer von den Baumarbeiten.
Nach dem Essen als Belohnung noch zwei Eierlikör und um 21 Uhr zieht sich Tino zurück. Ich setze mich noch bis 1 Uhr an den Rechner. Trinke noch ein oder zwei Kaikao die mir nochmal etwas Energie geben.
Um halb zwei liege ich erschlagen im Bett. Schließe die Augen und bin sofort weg. Gute Nacht und bis morgen. Wir müssen so einiges zurück fahren. Plan steht auch schon. Meer ist angesagt! 1 oder 2 Tage etwas entspannen und erholen.
Viele Grüsse
Kai und Team
GPS Koordinaten:
irgendwo im Wald
Unsere heutige Route: ca. 50 km
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