#1131 Italien - Bari und seine Fähre

3.3.2025, Italien, Bari

Schönen guten Morgen, 

Ein lange nicht mehr erlebtes Gefühl lässt mich irgendwann aufwachen an diese Tag. Es dauert einen Moment, bis ich es schnalle was läuft. Es ist warm im Van. Unnatürlich warm. Aber leise. Die Truma Heizung läuft nicht. Brennt die Kiste?

Äh…nein…das Einzige was brennt ist die Sonne vom Himmel. Und die heizt dem Van gut ein. 

Wir stehen in Bari am Hafen nahe der Altstadt, die Sonne scheint und draußen palavern Italiener. Leise können die ja bekanntlich nicht, daher höre ich sie gut. Verstehe jedoch kein Wort. 

Starlink an, aufstehen und an den Rechner. MaxxVan anstellen, der bringt etwas Durchlüftung in den Van, zieht die Wärme raus. 

Während ich am Rechner sitze, baue ich mir noch schnell ein 3Bears Porridge und kopiere die Daten von gestern auf SSD Festplatte von den verschiedenen SD Karten der Kameras. Eine Aufgabe die nervt, Zeit frisst und leider notwendig ist. 

Bis 12 Uhr sitze ich am Rechner und arbeite vor mich hin. Draußen wird das italienische Palaver lauter. Karten wird gespielt. Andere sonnen sich hier im windgeschützen Bereich. Das Meer unruhig und wellig. Der Parkplatz alles andere als voll. Unsere Parkzeit hab ich um 10 Uhr bis 15:30 Uhr verlängert. 

Und auch dem Thema Fähre widme ich mich noch an diesem Morgen. Wie vermutet, gab es über Nacht nochmal ein weiteres Kontingent für Fahrzeuge  für die Fähre Bari-Patras mit ANEK LINES und der SUPERFAST FERRY II. Und so kann ich problemlos die Passage buchen. Ohne Kabine, mit Pullman Sitz, hin und zurück. Letzteres am 25. März. Kosten total: 420 EURO. Mit Kabine wären es rund 300 Euro mehr. 

Gegen 12:15 Uhr stehe ich in der Sonne vor der Tür. Pullover und Weste reicht. Und wenn ich mal noch meine Sonnenbrille finden würde, wäre super! Hab sie dabei, sah sie gestern….doch find sie nicht mehr im Roadbär X aka Number ONE. Dann muss es ohne gehen. 

Mit Kamera stiefel ich los durch die Sonne Italiens. Suche die Altstadt. Finde sie und tauche ein. Bin begeistert. Soooo viel kleine Gässchen und Winkel, Innenhöfe. Herrlich! Erinnert ein wenig an eine marokkanische Medina. Verdammt cool. Sauber, schön dekoriert mit vielen Topfpflanzen überall. Ein Augenschmaus hier durch die Stadt zu laufen. Kirchen gibt es praktisch hinter jeder Ecke. Wir befinden uns in der Hauptstadt Apuliens mit rund 315.000 Einwohner. Universitätsstadt. Alt. Aber schön! Besuch lohnt sich definitiv!

Gegen 14 Uhr bin ich zurück am Pössl Roadstar X und mache mir Maultaschen mit Ei. Ja, ich hätte mir auch was kaufen können in der Innenstadt, doch waren vielerorts lange Schlangen und ich esse am liebsten im Van, Sachen die ich koche. Da weiss ich auch, dass ich sie vertrage. Zudem kann ich während ich jetzt koche und esse, auch noch nebenher arbeiten. Video schneiden von vorgestern. Das soll heute noch fertig werden und auf YouTube hochgeladen werden. 

Maultaschen mit zwei Eiern, eins davon von Clemens Huhn, schmeckt super. Hätte auch noch Bock auf ne heisse Schoggi…aber noch immer fehlt ein Verlängerungskabel. Vielleicht hat ja mein Travel Buddy in Griechenland eins dabei. 

Gegen 16:30 Uhr räume ich den Van auf, packe alles weg fahre ab zum Hafen. Der Hafen praktisch direkt hinter mir, aber ich fahre 3 km die Bucht entlang um zur offiziellen Einfahrt des Hafens zu kommen. 

Dort folge ich der Beschilderung Greece und finde auf Anhieb das Terminal. Ticket hab ich, aber wo checke ich ein? Bisher ging das IMMER entweder online oder an einem Gate. Doch in Italien muss ich parken, ins Terminal laufen, anstehen, mich einchecken lassen, Tickets entgegen nehmen und wieder raus latschen. An Ineffizienz nur schwer zu überbieten das Ganze. 

Aber egal….um 17 Uhr heisst es, dürfen wir gen Schiff fahren. Noch 15 Minuten. 

Um kurz nach 17 Uhr lasse ich den Motor an und ein Einweiser zeigt mir den Weg. Schräg links vom Parkplatz runter. Kaum gemacht: Stau! Im Schneckentempo geht es weiter bis wir am Scan-Posten sind. Unser Ticket wird gescannt, wir dürfen in Richtung Schiff rollen. Nix mit warten. Wir können direkt drauf fahren und dürfen auf das Freideck. Früher gab es hier Camping an Bord. Heute leider nicht mehr. Mittlerweile abgeschafft und verboten. 

 Ich werde eingewiesen, stehe ganz hinten, hinter dem Schornsteinmonster am Heck des Bootes. Über uns der Himmel. Starlink brummt vor sich hin und ich bleibe noch im Van. Wir legen erst um 19:30 Uhr ab. Jetzt ist es 17:30 Uhr. Ich hab also Zeit. 

Um 18:30 Uhr ist das Video hochgeladen und ich packe meinen Rucksack und trete vor die Tür. Äh…gar nicht so einfach. Vor uns steht ein dicht geparkter Sattelschlepper. Ich muss den Rucksack wieder abnehmen um durch den Spalt zwischen Roadbär X und Sattelschlepperauflieger zu kommen. Und ich benötige 3 Anläufe um einen halbwegs gehbaren Weg zwischen den eng geparkten LKWs zu finden. Glaube, es hätte auch niemand gemerkt, wenn ich einfach im Van geblieben wäre für die Nacht. 

Das Schiff voll mit Menschen, der Kahn für einen Montag unfassbar voll. Ne Menge junger Leute, Reisegruppen. Ich schaue mich um, finde nicht viel. Rezeption, Restaurant, Sitzbereich. Alles nicht mehr so wirklich schick und modern aber okay. Ich hole mir eine Karte für meinen Sitz. Das ist kurz etwas schwierig, weil ich mein Fährticket im Van gelassen habe. Aber anhand meines Namens findet sie mich auf einer Liste…oder die Dame tut nur so. Keine Ahnung. Ich bekomme ein Zugangsticket…leider weiss ich bisher nicht, wo die Sitze sind. 

Die nächsten 2 Stunden stehe ich an Deck. Beobachte die LKWs die an Deck fahren. Drehen müssen und rückwärts einparken. Unfassbar wie lange das alles dauert. Zum Schluss müssen die LKW sogar rückwärts die Rampe zum Deck hoch fahren.

Um 19:20 Uhr ist der letzte LKW geparkt. Um 20 Uhr legen wir endlich ab. Tschüss Bari und Italien, am 26. März sind wir wieder hier. 

Als wir raus aus dem Hafen sind, setze ich mich in den Bereich bei der Rezeption und arbeite. Hunger und die nahe und übelst quietschende Toilettentür lassen mich aber umziehen. Ich hole mir einen Donut und ne Coke und verziehe mich ins Restaurant in dem jetzt nix mehr läuft und wo ich alleine sitze. 21:00 Uhr. 

Und jetzt, um 1:13 Uhr, sitze ich hier noch immer. Schnitt Video die letzten Stunden, tippe nun den Blog von heute und frage mich noch immer: wo sind die Pullman Sitze auf diesem Schiff?

Das Meer auch nicht super ruhig. Der Kahn schaukelt etwas hin und her. Dürfte gerne etwas mehr sein für meinen Geschmack. 

Um 2 Uhr begebe ich mich nach einem letzten Blick in die Dunkelheit der Nacht auf meinen Pullman Sitz. Die finden sich gleich links von der Rezeption in einem Nebenraum. Gut belegt, aber noch einiges frei. 

So nehme ich mir zwei Sitze am Fenster und bin hellwach. Vorhin beim tippen schier eingeschlafen. Jetzt…bekomme ich die Augen nicht zu. 

Um 4 Uhr schaue ich ein letztes mal auf die Uhr. Schlafe ein. Werde um 4:30 Uhr wieder wach. Schlafe wieder ein und komme erst wieder um 6 Uhr zu mir. Eine Laute Durchsage weckt mich. Sinkt der Kahn?

Und wie es dann weitergeht, erfahrt ihr im nächsten Video und Blog. Für heute ist hier Feierabend. 

Gute Nacht und bis später. 

Kai 

Viele Grüsse

Kai und Team

GPS Koordinaten:

abends: Fähre nach Patras

Unsere heutige Route: ca. 6 km