Mittwoch, 27.11.2024 Von Saariselkä gen Inari. Schon mal so Müll weggebracht?
Schönen guten Morgen,
Saariselkä, kalt ist es heute morgen um 9 Uhr. Zweistellig unter Null. Der Himmel klar. Dafür eigentlich nicht kalt. Nördlich des Polarkreises, bei klarem Himmel, gibts sonst gerne auch mal -20 oder -30°C. Doch der Kelch geht an uns vorüber erstmal. Dafür aber ein kalter Wind on Top zu den minus 10°C wie ich später feststellen werde.
Draußen, wir schauen gen Süden, freie Sicht. Alles noch ruhig hier oben. Doch auch das soll sich ändern später.
Heizung höher, aufstehen, anziehen. Wann geht hier eigentlich die Sonne auf? 11 Uhr...okay, da hab ich noch etwas Zeit.
Um 10 Uhr laufe ich eine kleine Runde um den Block. Also ums Restaurant hier oben. Der Himmel verfärbt sich immer heller. Dass wir hier auch mal noch Sonne am Morgen erleben, ein guter Treffer. Daher auch der Spot hier oben auf dem Berg. Unten im Tal, kommt nämlich nix an. Dafür ist die Gegend hier etwas zu hügelig.
Der Blick von hier oben, 360° in alle Richtung, schon sehr cool. Der Skilift läuft schon, die Pistenraupe war auch schon da. Ja, auf diesen 400 m Hügel geht ein Lift hoch. Selbst Snowboarder und Skifahrer sind schon unterwegs. Ferienregion, Wintersportort. Haufen Touris von überall. So geht es hier oben nun auch her. Ganze Reisebusse entladen ihre Ladung, Schneemobiltouren sind unterwegs. Gut Trubel.
Unsereins schnappt seine Kamera und versucht den Sonnenaufgang einzufangen. Ich warte verdammt lang im kalten Wind bis das Luder endlich über den Horizont kommt....um dann direkt hinter dem nächsten wieder Hügel zu verschwinden und erst dahinter nach einigen Minuten wieder zu erscheinen. Wir sehen also zwei Sonnenaufgänge heute. Und natürlich ist der Untergang auch noch geplant. Leider die Angaben auf wetteronline.de nicht sehr akkurat. Die Sonne ging auf jeden Fall deutlich später auf als bei denen genannt.
Das Licht allerdings echt mal wieder der Hammer. Rosa-orange leuchtet alles was weiss ist. Natürlich muss da der Co-Pi auch noch ne Runde fliegen. Also den Aufklärer in die Luft. Wind und minus 10 Grad sind keine Herausforderung für die DJI Mavic 3 Pro. Ich flog damit ja auch schon bei knapp minus 30 Grad, da jedoch ohne Wind.
Nach nem Rundflug wieder aufwärmen. Sowohl Drohne als auch mich. Die Sonne scheint voll in den Van, herrlich diese Helligkeit. Die Kamera weiss gar nicht, was anfangen mit dem vielen Licht, hab ich im Nachhinein den Eindruck. Ich werfe mir etwas Suppe ein. Das wärmt gut von innen und schont meine Wunde im Mund. Bisher aber keine Probleme, scheint gut zu heilen.
Gegen 13 Uhr irgendwas macht die Sonnen dann so gaaaaaanz langsam den Abflug. Der Untergang zieht sich allerdings ewig. So ewig, dass mir die Sonne fast aus dem Bild läuft.
Und als die Sonne endlich weg ist, packen auch wir zusammen. Noch ne Nacht bei dem abendlichen Touritrubel möchte ich nicht. Wir suchen uns für heute was ruhigeres. Ohne Reisebusse und Licht das beim filmen stört.
Motor an, der springt problemlos an und Abfahrt. Jemand sollte mal die Rückfahrkamera säubern. Die ist echt verschmutzt.
Runter vom Berg kommen wir problemlos, dann auf die E Strasse, Fahrtrichtung Norden. Wohin auch sonst. Straße gut geräumt, wir kommen mit 80-90 km gut voran. Im Tal auch nochmal kälter, die Temperatur fällt unterwegs auf minus 16 Grad. Wir passieren Ivalo, hier muss Friedrich nochmal tief in die Tasche greifen. Wir brauchen Diesel. 1,78 Euro der Liter. Je nördlicher, desto teurer der Most. Aber hilft nix...rein damit und weiter. Einkaufsstop benötigen wir nicht. Einen Lidl gibts hier oben aber mittlerweile auch.
Wir verlassen die Stadt und genießen die Fahrt gen Inari. Der Abschnitt echt schön. Leicht hügelig, geschwungene Kurven, Seen links und rechts. Das Tageslicht verabschiedet sich immer mehr. Wir überholen noch einen Straßenkratzer. Der entfernt das Eis von der Straße welches die Fahrt sonst sehr rumpelig macht. Hinter ihm fährt gerne auch mal ein Schneepflug der das ganze Eis zur Seite befördert.
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8 km vor Inari kommt ein Abzweig auf einen Berg. Nochmals ein schöner Test für die Continental Vanco 4 Season 2 Allwetterreifen. Steigung die vor uns liegt zwischen 6 und 10.5%. Die Stecke gut geräum, wir fahren auf fester Schneedecke bei rund minus 6 Grad. Viel Schwung können wir nicht nehmen, direkt nach dem Abbiegen von der E Straße geht es bergauf. Doch...wie immer...die Conti lassen uns nicht hängen. Am Anfang kurz etwas Schlupf, doch dann packen sie zu und wir fahren komplett problemlos den Berg hoch. Die Strecke zieht sich rund 3 km den Hang hoch, dann sind wir oben. Ein top geräumter Parkplatz mit Mülleimer und Komposttoiletten. Ein Sprinter steht dort rum, jedoch kein Womo. Ein Truppentransporter. Von hier geht ne 1,5 km Schneeschuhtour zu nem See. Der Sprinter hat vermutlich Touris hier rauf befördert.
Wir parken, Motor aus, ziemlich dunkel. Nur noch letzte Reste Tageslicht.
Ich starte den Laptop und mein tägliches Arbeiten. Draußen wird es richtig Nacht, der Sprinter verschwindet, wir sind alleine. Im Lauf des Abends kommen noch ein paar PKW vorbei, doch kaum einer bleibt länger. Übernachten will auch keiner.
Ich baue mir noch ne heisse Schoggi und arbeite nebenher weiter.
Als Abendessen gibts Spiegeleier und im Anschluss bringe ich noch kurz den Müll vor die Tür und falle schier um. Polarlichter am Himmel und zwar ordentlich. Müll weg, warme Klamotten an, Stativ, Kamera, Einstellungen vornehmen und raus vor die Tür. Die nächste Stunde husche ich wie ein Geist über den Parkplatz und versuche mein bestes, die Nordlichter einzufangen. Die Vorhersage sagte heute eigentlich kaum Aktivität voraus. Doch der Himmel gibt ordentlich Gas. In Echtzeit sichtbar sind die Wellen des Polarlichts. Ein kleines Spektakel das komplett überraschend kam. Nach ner Stunde klingt es ab, glüht nur noch hier und da ein wenig und ich schenke mir den Rest. Das Spektakel haben wir im Kasten. Geil!
Also zurück in den KaiWINplus von Reisemobile Melzer und aufwärmen. War schon etwas frisch. Wobei die Temperatur hier aufm Berg noch recht moderat ist, nur minus 6 Grad, aber etwas Wind. Gemeiner, leichter, fieser, kalter Wind. Aber im Van kann er uns nix.
Der Abend vergeht mit Arbeit und um 1 Uhr rum ist Schluss für heute. Wäre dieser Mittwoch auch eingetütet. Zwei Sonnenaufgänge, ein Untergang und Polarlicht. Keine schlechte Ausbeute für die Arktis weit oberhalb des Polarkreises. Und morgen? Hm...gute Frage. Wie hoch nördlich wollen wir eigentlich noch? Was macht das Wetter? Welche Chancen bestehen auf Polarlichter? Viele Fragen, aber darüber sinniere ich morgen früh im Bett. Jetzt ist mein Hirn müde. Jenes meiner Wattekollegen auch und daher Schluss für heute.
Wir sagen gute Nacht, danke wart ihr wieder mit uns unterwegs.
Liebe Grüsse aus dem hohen Norden.
Kai und Team Polarlichter
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Blog Vortag abends
abends: 68.856991, 27.126468
Unsere heutige Route: ca. 80 km
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Ingrid Pichler (Sonntag, 08 Dezember 2024 10:18)
Hallo Kai,
der Blog ist da aber das Video ist leider gestern nicht online gegangen. Ich hoffe es kommt heute, den ich lese gerne den Blog und am Abend schau ich mir das Video dazu an.
Schöne Reise noch und liebe Grüße
Ingrid
Heike Essig (Sonntag, 08 Dezember 2024 17:39)
So tolle Bilder !!! Einfach wunderschön !!! Lappland hat was, wie man sieht, auch im Winter !!
Du hast die richtige Zeit erwischt. Gerade kam die Meldung, dass Reiseveranstalter Weihnachtsreisen nach Lappland wg Schneemangel absagen. Verrückt !!!