Freitag, 18.10.2024 Strand, Alltag und Kilometer. Ein Ziel...ohne es zu erreichen!
Schönen guten Morgen,
ruhig war die Nacht auf unserem Waldparkplatz. Heute morgen kommt zwar irgendwann ab 9 Uhr mal hier und da ein Auto vorbei, aber das wars dann auch. Niemand will was von uns.
Die Sonne scheint noch immer, der Himmel ist blau, über uns rauscht der Wind durch die Bäume. Starlink funktioniert. Unsere Welt ist in Ordnung.
Erstmal etwas arbeiten, dann vor die Tür. Vor an den Haff-Strand. Niemand zu sehen, leichte Ebbe und am Horizont einige Kite Surfer. Sonst nix. Herrlich!
Das Schilf wiegt sich im Wind, das Laub verlässt fleissig die Bäume, die Farben bei Sonne einfach herrlich. Ich könnte mich dran gewöhnen. Herbst in Polen ist schön.
Zurück am Van: Hey Co-Pilot, setz doch nochmal die Drohne in die Luft. Macht er sofort, kämpft mit Drohne und starkem Wind in der Höhe. Eine Windwarnung nach der anderen erscheint wieder auf dem Display. Dazu stören die Bäume die Verbindung zwischen Controller und Drohne. Ein Flug der es in sich hat. Abär, alles geht gut. Uff....der kleine braune ist beruhigt. Ich auch. Der Co-Pilot wattet sichtlich erleichtert durch, als der Aufklärer wieder gelandet ist.
Gegen 11 Uhr ziehen wir endlich mal los. 7 km. Ein Zwischenziel. Ich will noch an den Nordstrand, also den echten Ostseestrand. Der sah aus der Flugperspektive so cool aus, das will ich auch in echt sehen.
7 km...schnell gefahren...parken...auch sonnig hier. Während der Parkplatz von letzter Nacht kostenfrei war, kostet unser neuer Parkplatz nun Geld. Parkuhren mögen sie hier in Polen durchaus. Parkplatz leer, ich schnappe meine Kameras, quere die Straße und stehe 300 m später an einem Strand der seinesgleichen sucht. Wow...weisser Sand, super sauber. Nichtmal Holz liegt rum. Nix. Absolut klares Wasser, ein Traumstrand. Dieser zieht sich die gesamte Nehrung entlang. Also über 40 km. Wow! Herrlich! Der Wind nicht so stark auf dieser Seite, die Lufttemperatur etwas angenehmer. Bin ich echt noch in Polen?
Alle 50 m geht eine Reihe Holzpfosten ins Meer hinaus. Sandsicherungsmaßnahmen soweit ich schauen kann. Darauf sitzen Möwen und so schwarze Vögel...mit fällt gerade der Name nicht ein. Nein, keine Raben...die anderen Schwarzen. Siehe Video.
Ich genieße einfach mal ein paar MInuten, doch mit Hängematte ist heute nix. Ich muss wieder zurück zum Van. Haben heute noch einiges vor.
So quere ich wieder Schienen und Straße, bin am Van und mache mir schnell ein paar Spiegeleier und Wienerlie mit Ketchup und Curry. Im Anschluss Motor an und weiter. Doch weit kommen wir nicht.
10 km später erscheint rechts eine Circle K Tanke an der ich stoppe und tanke. Sorry Friedrich...der schnauft schwer durch, Dieselpreis glaub knapp 1,40 Euro. Ganz okay für mich.
Danach fahre ich hinters Gebäude. Hier gibts V&E. Grauwasserbodeneinlass und Schwarzwasser Entsorgung. Beides kostenlos. Frischwasser, brauchen wir auch, gibts aber nur gegen Geld. Dummerweise frisst der Automat nur polnische Münzen. Besitze ich nicht. Bisher lief hier alles bargeldlos...oder zur Not in Euro einmal.
Tja...somit also kein Frischwasser für uns. Ein wenig haben wir noch. Müssen wir halt weiter suchen. Co-Pilot...SUCH!!! Er schnuppert in die Luft und deutet in Richtung Osten...ich verdrehe die Augen! Er grinst irgendwie... Ja, wir sind ein tolles Team, ich wuschel im durch den Pelz. Er schnurrt...WHAT? Co-Pi...bist du jetzt n Kater??? Ich bin verwirrt!
Aber, immerhin finde ich noch den Waschturm der hier steht. 24/7 zugänglich. Keine riesen Maschinen, aber 7-8 kg Wäsche fassen Wama und Trockner wohl. So ziehe ich schnell noch mein Bett ab, werfe alles in meinem Wäschekorb und stopfe alles zusammen in die Waschmaschine. 30 PLN kostet der Spass. Zahlbar mit Kreditkarte. Gerät wählen, zahlen, Temperatur aussuchen und Start drücken. Easy. 35 Minuten läuft die Wäsche jetzt. Hey Siri, stell den Wecker auf 30 Minuten
Ich parke den KaiWINplus solange um und arbeiten 30 Minuten. Als die Waschmaschine fertig ist, will ich alles in den Trockner umtopfen, doch Friedrich schüttelt den Kopf. Nope....20 PLN...kein Budget...und der Trockner sieht nicht sooo toll aus. Oh man....oookayyy...also hole ich die feuchte Wäsche aus der Waschmaschine und hänge alles im Van auf. Mittlerweile kenn ich das ja schon, in Zottl so ja auch in Irland getrocknet. Alles findet seinen Platz irgendwo. Heizung auf 30 Grad und los. Ich packe zusammen und fahre 500 m weiter.
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Lidl...einkaufen....mit Kamera...niemanden im Laden interessierts.
Ich bekomme fast alles was ich brauche und nicht brauche. Zum Verhängnis wird mir ein Regal mit Weihnachtszeug. Seh ich da....nee....oder doch...das sind doch...oh verdammt...Mitte Oktober...darf man das da schon kaufen? Laut Friedrich sicher nicht. Der würde mir das erst nach Weihnachten erlauben, wenn alles reduziert ist. Hm....ach egal...gibts halt Ärger.
So wandert ein Marzipanbrot und zwei Dominosteinverpackungen in mein Einkaufsauto. Ich liebe Polen! Das einzige Land bisher, das auch Dominosteine kennt. DANKE POLEN! Ihr seid die Besten!
171 PLN zahle ich, bin happy und zurück am Van. Hier läuft die Heizung weiter auf Hochtouren und die ersten Sachen zeigen schon Trocknungsfortschritt. Super! Natürlich sind beide Dachfenster weit offen und während der Fahrt vorne immer wieder die Fenster im Cockpit. Die Feuchtigkeit muss ja raus.
Schnell alles verräumen und weiter. 500 km liegen heute noch vor uns. Wir wollen Litauen erreichen. Japp, das Baltikum ruft! Wir folgen diesem Laut nun endlich. Polen war genial und ich könnte ihr noch wunderbar die Ostessküste entlang cruisen. Doch nein, wir wollen gen Osten. Den Rest Polens machen wie ein anderes mal.
Motor an, Gang rein und los. Erstmal zur Autobahn...Stau auf der Landstrasse wegen Baustelle....Autobahn...auch Stau...Danzig....Stau...nach Danzig läuft es besser. Gerast wird nicht, wir fahren 100, mehr nicht. Unser Verbrauch über 4.000 km nun bei 8,4 Liter laut Bordcomputer. Top! AdBlue Tank des Citroen fast halb leer.
So rollen wir vor uns hin. Die Sonne sinkt tiefer, der Himmel verfärbt sich, es wird langsam dunkel irgendwann. Mona ruft an...ich rufe kurz darauf von einem Parkplatz zurück. Polarbear wurde heute abgeholt in Sattel. Ist verkauft. Vertrag unterschrieben. Geld bei ihr.
Mir wird das Herz schwer...Polarbear...irgendwie hatte ich gehofft, der Deal platzt noch und er bleibt doch bei uns. Nur gut war ich nicht mit dabei und musste anschauen, wie er von uns weg rollt. Mir wären wohl die Tränen gekommen...ja...ich häng an manchen Dingen. Daher könnte ich auch nie Zottl verkaufen. Das würde mir das Herz brechen. Ich hing ja schon sehr an Polarbear, aber bei Zottl ist die Bande 10-fach so stark. Unmöglich in abzugeben.
Aber so ist es nun halt, Polarbear bekommt ein hoffentlich gutes neues Zuhause. Unsereins bedankt sich bei Mona, Niko und Andy für die gewaltige Hilfe und den Aufwand den sie betrieben haben. Fühlt euch gedrückt, tausend Dank für eure Hilfe! Irgendwo bin ich auch froh, eine Baustelle weniger zu haben in meinem Leben. Mein Moped behalte ich vorerst noch. Ein kleines Fahrzeug zu haben, ist sicherlich kein Fehler.
Jetzt aber weiter...oh...Mond...nochmal halte ich später und filme den Mond der am Himmel umhergondelt. Gross und fast voll. Irgendwo hinter Olsztyn verlässt uns die Autobahn und wir fahren Landstraße weiter. Das zieht sich, der Schnitt sinkt, wir kommen nur noch langsamer voran. Als es auf 21 Uhr zu geht, beschließen wir: Schluss für heute. Litauen liegt noch 70 km weit weg, schaffen wir heute nicht mehr. So stoppe ich kurz in Mikołajki und suche einen Schlafplatz auf P4N. Finde einen in 10 km Entfernung an einem Kanal. Super...gekauft. Nix wie hin.
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Erst noch etwas auf der 16, dann ab auf die schmalere 642. Bäume links und rechts, irgendwann eine Brücke über den Kanal und zack, links. Ein Fischerspot. Niemand hier. Ich könnte unten am Wasser parken, gut sichtbar von allem und jedem oder ein Stück weiter oben, versteckt. Ich nehme Variante Versteckt. Fahre einen schmalen Schotterweg 50 m hoch, komme auf eine Lichtung und zack...parke.
Essen....hm...kochen oder schnell? Ich entscheide mich für schnell. Brot mit Käse. Muss heute reichen. Gekocht wird morgen für die nächsten Tage.
Bis Mitternacht schneide ich noch Video. Bin etwas hinterher. Schon zwei Tage im Verzug. Blog ebenfalls. Irgendwie kaum Zeit gehabt zum arbeiten in letzter Zeit. Das muss sich wieder etwas ändern. Müsste mal wieder einen Arbeitstag einlegen.
Doch nicht morgen...wir wollen weiter nach Litauen.
Um Mitternacht mache ich heute wieder Schluss. Hat sich so eingebürgert. Bis 1 oder 2 Uhr halte ich nicht mehr durch. Zumal ich dann zu lange schlafen würde. Daher...ab ins Bett mit uns. Co-Pilot und Friedrich verabschieden sich ins Wochenende. Samstag und Sonntag ist Flauschy am Start. Freu mich drauf. Sie ist einfach handlicher und genügsamer als der Rest der Bande.
Gute Nacht und bis morgen.
Viele Grüsse
Kai
GPS Koordinaten:
morgens: siehe Vortag abends
abends: 53.875618, 21.590841
Unsere heutige Route: ca. 500 km
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Olli (Sonntag, 27 Oktober 2024 09:14)
Dohlen ?
Ingrid Pichler (Sonntag, 27 Oktober 2024 12:34)
Hallo Kai,
es ist nur eine Kleinigkeit aber das Datum am Anfang des Blog passt seit 15.10.2024 nicht. Der heutige Blog ist nicht der 17.10.2024 sondern der 18.10.2024, im Video ist es richtig.
Liebe Grüße Ingrid und Kurt (Giottiline C66)
PS.: Die sehr gerne deinen Blog und auch die Videos schaut.
Martina Greinert (Sonntag, 27 Oktober 2024 15:19)
Die Original Dominosteine gibt es in Sachsen. In der Pefferkuchenstadt Pulsnitz, oder der Weihnachtsmann bringt dir welche.
Ulli (Sonntag, 27 Oktober 2024 20:50)
Hallo Kai,
wieder sehr gute Blogs geschrieben�, informativ und sehr unterhaltsam so, als wäre man dabei.
Nicht traurig sein wegen Polarbear, die Erinnerung daran hast du doch in Deinem Herzen…..und die kann Dir keiner nehmen!
Freue mich auf weitere Blogs und Videos �
Viele Grüße Ulli
Kai (Sonntag, 27 Oktober 2024 21:28)
Hallo Ingrid und Kurt,
ups...ja...stimmt. Da passt was nicht! Dankeschön für den Hinweis. Habs nun hoffentlich korrekt korrigiert.
Liebe Grüsse
Kai...der mal wieder Friedrichs Job macht....